Krabbel- und Kleinkinder stecken praktisch alles in den Mund, denn so erkunden sie die Welt. Und das kann auch passieren, wenn sie eine Flüssigwaschmittel-Kapsel in die Hände bekommen. Wenn ein Kind in eine Flüssigwaschmittel-Kapsel beißt, kann die wasserlösliche Folie, die das Waschmittel enthält, reißen. Dann kann Waschmittel aus der Kapsel austreten, was zu schwerem Erbrechen oder Reizungen führen und dem Kind so Schaden zufügen kann. Das liegt daran, dass das Waschmittel hoch konzentriert ist. Denn eine einzige kleine Flüssigwaschmittel-Kapsel enthält die vollständige Menge an Inhaltsstoffen für einen Waschgang. Das Flüssigwaschmittel in der Kapsel ist doppelt so „stark“ wie herkömmliches Flüssigwaschmittel mit normaler Konzentration.
Wenn ein Kind eine geringe oder große Menge des Inhalts einer Flüssigwaschmittel-Kapsel verschluckt hat, sollten Sie immer ein Giftinformationszentrum anrufen oder einen Arzt konsultieren, auch bei nicht offensichtlichen gesundheitlichen Auswirkungen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit muss das Kind nach dem Verschlucken des Waschmittels erbrechen. Je nach verschluckter Menge kann es zu äußerst schwerem, wiederkehrendem Erbrechen kommen, das über mehrere Stunden anhält. Führen Sie jedoch kein Erbrechen herbei, wenn das Kind nicht von selbst erbricht.
Wenn eine Kapsel beschädigt wird, kann der Inhalt in die Augen oder auf die Haut des Kindes gelangen. Das kann zu schweren Reizungen führen. Als erstes müssen Sie die Augen bzw. die betroffene Stelle zunächst vorsichtig mehrere Minuten mit Wasser aus- bzw. abspülen. Das ist wichtig, damit das Waschmittel vollständig entfernt wird. Sie sollten außerdem den Giftnotruf anrufen oder einen Arzt konsultieren.
Wenn Sie sich an eine medizinische Fachkraft wenden, benötigt diese Person Angaben zum Vorfall, zum Produkt und zum Patienten, um die richtige Beratung zur Behandlung geben zu können: